Montag, 10. Februar 2014

Zum Vergnügen hier

131. 10.2.2014

Heute steht ein Besuch von Wonder La Bangalore an, laut TripAdvisor Werbeplakaten Asiens achtbester Vergnügungspark. Die Anreise gestaltet sich langwierig, da der Park 30km außerhalb liegt und ich nicht scharf darauf bin, für diese Strecke eine Riksha zu nehmen. Also busfahren, vor elf öffnen sich die Tore sowieso nicht. Nachdem ich um zwölf schließlich ankomme, bin ich fast ernüchtert: Genau wie bei uns. So eine Anlage könnte auch am Gardasee stehen. Qualitativ überzeugt Wonder La bei den Rutschen (über 15), die Fahrgeschäfte sind dagegen eher Volksfestniveau. Trotz der ähnlichen Umgebung gibt es natürlich Unterschiede zu dem mir Bekannten, vor allem bei den Besuchern. Am auffälligsten ist, dass jeder, Mann wie Frau, in voller Montur baden und rutschen geht. Nur die allermutigsten Halbstarken (und ich) trauen sich, oberkörperfrei herumzustolzieren. Womit wir schon bei der nervigsten Personengruppe wären. Zwischen 13 und ihrer Heirat oder zumindest festen Beziehung ist der Hormonhaushalt der meisten jungen Männer völlig außer Kontrolle. Dazu kommt der grundsätzlich emotionale Charakter von Indern. Wenn also eine Gruppe indischer Collegestudenten in der aufgrund mangelnder Kontakte zu Frauen verspäteten Pubertät in einen Freizeitpark loszieht, um Spaß zu haben, bedeutet das, dass es hemmungslos und laut wird. Nicht umsonst sind Männer und Frauen in der "Rain-Disco" durch einen Metallzaun getrennt. Doch heute ist Wonder La fast leer, es gibt also genügend Platz, um Testosteron loszuwerden und für mich zum Entspannen (teilweise über 30 Minuten ohne "Which is your country?"!)

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