142. 22.2.2014
So schön es in Panjim war, heute ziehen wir weiter (Rückkehr nicht ausgeschlossen). Socke nach Palolem für zwei Tage Strand und Entspannung, ich nach Murdeshwar zum Tauchen. Zuerst aber werfen wir noch einen Blick in unser Viertel, dass eher mediterran als indisch ist. Am Vorabend auf der Dachterasse hätte ich jemandem ohne Weiteres geglaubt, dass wir uns im Mittelmeerraum aufhalten. Schmale Gässchen gesäumt von leicht verfallenen Häusern mit Charme, die sie umgebende Ruhe nur hin und wieder durchbrochen von einem knatternden Motorroller - tagsüber ist es abseits der Hauptstraße nicht anders, nur unmenschlich heiß.
Auf dem Weg zum Busbahnhof mit Rucksäcken, den wir noch gemeinsam bestreiten, überstreckt Socke irgendwie ihren Innenfuß. Dass es sehr schmerzhaft sein muss, merke ich schon daran, dass sie nicht anfängt zu lachen, denn Socke lacht sonst immer, wenn ihr etwas zustößt. Kurz später kann sie entwarnen, kein Band ist gerissen, nur überdehnt. In Margao muss ich sie in diesem Zustand leider alleine lassen, da sie nach Palolem mit einem Bus fährt, während ich zum Bahnhof muss, um Sheetal zu treffen und mit ihr nach Murdeshwar zu fahren. Dank Verspätung verbringen wir aber erst einmal knappe zwei Stunden in der Mittagshitze an der Bahnstation. Um sechs Uhr abends (anstatt fahrplanmäßig halb fünf) erreichen wir den Zielbahnhof, nehmen eine Riksha ins Dorf und treffen dort eher zufällig gleich auf Raj, unseren Tauchlehrer für die folgenden zwei Tage. Der gibt uns Tipps zur Unterkunftssuche (die Vorbuchoption für 900Rs/Nacht war uns beiden zu teuer) und wir vereinbaren ein gemeinsames Abendessen. Das empfohlene Hotel entpuppt sich ebenso als überteuert, also setze ich zu einem Try & Error Spaziergang durch die Hotels Murdeshwars an und schleppe Sheetal mit. Letztendlich zahlt sich die Strapaze aus und wir finden eine dieser Unterkünfte bei denen man sich fragt, wie sie zu den Preisen überhaupt Geschäft machen können. Zum Abendessen stoßen neben Raj noch Ajay (keine Ahnung wie er geschrieben wird, ich habe seinen Namen nur gehört), der Besitzer der Tauchschule, sowie zwei Divemasteraspiranten zu uns. Raj spricht wegen seiner Englandzeit britischer Englisch als Nige, der Ire ist und Ajay übernimmt den Titel des westlichsten Inders, den ich bisher getroffen habe, von Ravi aus Chennai. Von den Klamotten über seine Fragen bis hin zur Gestik kann ich bei ihm nichts landestypisches erkennen, obwohl er die meiste Zeit seines Lebens in Indien verbracht hat.
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