Freitag, 21. Februar 2014

Pooltauchen

140. 20.2.2014

Sieben Uhr. Forscher haben herausgefunden, dass depressive Neigungen frühmorgens am intensivsten auftreten. Aber heute ist Tauchkurs. Beim Inder umme Ecke kriege ich einen Reispfannkuchen in der Größe der Tischplatte (kein Scheiß) und muss beinahe meinen Zeitplan umstellen, bis ich ihn heruntergeschlungen habe.
Doch inmitten von unkalkulierbaren Risiken und fehlenden Busfahrplänen komme ich perfekte deutsche zehn Minuten zu früh. Ein Stromausfall macht den ursprünglichen (Lehr)Plan, der Lernvideos umfasst, zunichte, sodass unser Tauchlehrer Nige, ein Ire mit einer Erscheinung zwischen Rocker und Matrose, kurzerhand beschließt die Pooldives vorzuziehen. Dabei tauchen wir in einem maximal halshohen Pool, um die Ausrüstung und Techniken in der Praxis kennen zu lernen. Ich bekomme einen gratis Egopush, weil mir Nige dauernd sagt, wie schnell ich lerne. Wobei die drei anderen Teilnehmer allesamt Inder bzw. eine Dubaianerin sind und tendenziell schlecht schwimmen können ("matter of fact" - Nige). Mir kommt es zumindest leicht vor, selbst das floaten, also per Atmungskontrolle im Wasser stillstehen, klappt nach kurzer Eingewöhnungszeit. Ob das auf offener See auch so einfach funktioniert, ist natürlich eine andere Frage. Zurück nach Panjim fahre ich Bus zusammen mit Sheetal, die am selben Kurs teilnimmt wie ich. Sie ist richtig rebellisch für indische Verhältnisse. Kommt aus Mumbai, lebt aber in Pune, obwohl sie keinen Ehemann hat (man wohnt bis zur Heirat bei seinen Eltern, selbst Vidya mit sehr liberaler Familie und 39 Jahren tut das) und ist alleine in Goa im Urlaub. Gerne würde sie auch andere Länder erkunden, aber ihr Freundeskreis tickt ein wenig anders und alleine ist so etwas bei aller Liebe und neuzeitlichem Denken gegenüber ihrer Familie doch nicht durchsetzbar.
Im Guesthouse treffe ich auf Socke, die zehn Minuten vor mir angekommen ist. Der restliche Tag wird so angenehm wie durchschnittlich, bis ich schließlich erneut viel zu spät ins Bett komme und deswegen mal wieder den Vorsatz, Bilder von der Kamera aufs Handy zu kopieren, aufschieben muss. Sorry!

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