138. 18.2.2014
Goa ist anders. So wie Kerala und Karnataka anders sind. Bis auf Tamil Nadu zu Beginn scheine ich Indien noch gar nicht erlebt zu haben. Aber Inderinnen in Hotpants, ausführliche Spirituosenkarten und das laid-back Lebensgefühl passen partout nicht ins Bild. Über vierzig Jahre intensiver Tourismus haben hier eindeutig auch die Lokalbevölkerung verändert.
Doch hat sich Goa, zumindest in den erschlossenen Gegenden, längst zu einem Ziel für Pauschaltouristen entwickelt, bärtige Hippies oder Weltreisende mit Dreadlocks habe ich hier bisher kaum gesehen. Für Socke ist es dafür ein wunderbar einfacher, wenn auch untypischer Einstieg in dieses Land. Heute wird zum ersten Mal (für sie) gebackpackt. Heißt: Rucksack packen, aufsatteln, laufen, busfahren, schwitzen, umherirren und bei jedem Hotel die Zimmer checken, schließlich fündig werden und glücklich ins Bett sinken lassen. Viel mehr können wir in Panjim bis vier Uhr auch nicht machen, weil alle Geschäfte geschlossen sind. Dann beginnen wir einen Stadtrundgang durch das putzige Städtchen mit seinen 100 000 Einwohnern. Mit viel grün besetzt und vergleichsweise gepflegt merkt man der Region ihren Reichtum an. Socke zeigt sich besonders fasziniert von den meterlangen Ranken, die von den Bäumen herabhängen. Echte Sehenswürdigkeiten gibt es dagegen bis auf eine portugiesische Kirche keine. Wir finden stattdessen ein chinesisches Restaurant, dem ich mit einer so qualifizierten Begleitung (halbes Jahr Praktikum in China) natürlich einen Besuch abstatten muss. Socke kann mir zu den jeweiligen Speisen erzählen, wie landestypisch sie tatsächlich sind und mir außerdem innerhalb einiger Minuten beibringen mit Stäbchen zu essen. Der Tag findet sein Ende auf der Dachterasse unserer hervorragenden Unterkunft bei Pringles und Wasser (kein Alkohol, wirklich!).
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