146. 26.2.2014
Das beste an den Backpackerhochburgen ist das Frühstück. Alle Restaurants haben Set Breakfasts, d.h. für etwa 2€ kriegt man einen Kaffee, Bratkartoffeln, Omelette und Toast mit Marmelade. Gerade genug für den Tag, denn Hampi ist erstens groß und hat zweitens ein ziemlich unansprechendes Klima. Bei 35ºC und ohne Bäume fällt es mitunter schwer, den beeindruckenden historischen Gebäuden und Ruinen gebührenden Respekt zu zollen. Jeder Sitzplatz lädt zu einem Nickerchen ein und nach einem halben Tag ist die 2L Flasche Wasser leer. Wir sehen überdimensionierte Steinkühe, Unmengen an Säulen und Ornamenten und natürlich Tempel, Tempel, Tempel. Da lasse ich lieber Bilder sprechen, irgendwann, versteht sich.
Gegen halb vier, man bekommt langsam eine Ahnung davon, dass es noch Temperaturen unter 30 Grad geben könnte, beschließen wir, dadurch motiviert, den angrenzenden Fluss zu überqueren und auf der Gegenseite zurückzulaufen. Nicht auf der Straße, das könnte jeder, nein, am schilfüberwucherten, steinigen Ufer. Ich versichere mich mehrmals bei Socke, dass sie diese Schnapsidee mit ihrem angeschlagenen Fuß mitzutragen bereit ist. Sie ist es. Nach einer einstündigen Klettertour finden wir zum ersten Mal einen Weg, der uns nach kurzer Zeit auf eine Teerstraße führt. Eigentlich wollen wir beide nur noch nach Hause, doch dann kommen wir an einem Berg vorbei, an dessen Flanke sich eine weiße Treppe geschätzte 150hm durch den Stein hochschlängelt. Wir erfahren, dass es sich dabei um den Aufgang zu einem Tempel handelt, den man unbedingt und insbesondere jetzt, wo die Sonne untergeht, gesehen haben sollte. Gesagt bekommen, getan, aber bis zum Sonnenuntergang halten wir es trotz des genialen Ausblicks nicht aus, wir haben nämlich seit dem Frühstück nichts gegessen. Eine kurze, nervige Verhandlung mit den örtlichen Rikshafahrern und wir befinden uns schließlich fast wieder bei unserer Unterkunft (da der Fahrer den ausgehandelten Preis bei genauerem Nachdenken wohl als unter seiner Würde erachtete, hat er uns 1km vor dem ausgemachten Zielort ausgesetzt.).