223. 23.05.2014
Nachdem wir uns gestern einen ersten Eindruck von einem der besten Tauchreviere der Welt machen konnten, kommen wir heute etwas tiefer. Weil Ferdinand, der holländische Besitzer, heute seinen Kühlschrank in Manado kauft, beginnt Eva mit einem seiner Assistenten direkt mit zwei Tauchgängen und ich komme in den Genuss von Ermäßigungen, da das Boot nun so oder ausläuft. Ihren ersten Tauchgang beobachte ich schnorchelnd von oben, am zweiten nehme ich teil. Dazwischen kann ich mir eine Tirade von Schwärmereien und begeisterten Schilderungen von einer so breit grinsenden Eva anhören, dass ihre Lippen aufplatzen müssten. Das großartige an den Spots hier sind die Steilwände an den Inselküsten, die zwischen 50 und 200m tief senkrecht abfallen. Vor lauter Korallen ist kaum ein Stein zu sehen und es wimmelt von Fischen jeder Farbe und Form. Dazu kommt der Eindruck von Tiefe, denn selbst die hervorragenden Sichtbedingungen (bis zu 25m) erlauben nur selten Blickkontakt zum Grund. Nicht ganz regelkonform gehe ich mit meinem Buddy/Aufpasser bis auf 22m hinunter und tauche über die nächsten 50 Minuten langsam entlang der Steilwand auf. Eva ist währenddessen auf 13m geblieben, was das Dauergrinsen aber nicht im Geringsten beeinträchtigt. Derart euphorisch kommen wir zurück zur Cakalang Lodge, wo bereits ein Mittagessen auf uns wartet. Es gibt hier meistens Fisch, aber unterschiedliche Sorten und sehr verschieden zubereitet. Meine ehemals grundsätzliche Abneigung beschränkt sich mittlerweile auf Geräuchertes und Dosenfisch, sodass ich das Essen wirklich genießen kann. Eva sinnt derweil über den nächsten Schritt zur Vegetarierin nach, da sie die Fische nach näherer Bekanntschaft tiefer ins Herz geschlossen zu haben scheint. Unersättlich wie wir sind, stürzen wir uns am Nachmittag ein weiteres Mal mit Schnorcheln und Tauchmasken ins Meer, um hunderte Meter entlang der Steilwand unseres vorgelagerten Korallenriffs zu schwimmen. Was man bereits von der Oberfläche sehen kann ist bar jeden Vergleichs. Anstatt dem Versuch einer Beschreibung empfehle ich lieber Fotos oder noch besser, gleich einen Tauchschein zu machen und einen Flug in eine tropische Küstenregion zu buchen.
Ausreichend verausgabt verbringen wir den restlichen Tag mit Lesen, Schreiben und Gesprächen. Aus dem geplanten Besuch einer Hochzeit mit Ferdinand wird leider nichts, aber wir geben uns auch mit einem abendlichen Strandspaziergang zufrieden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen