116. 26.1.2014
Auch heute wird der Tagesablauf durch sehr gemächliches Fortbewegen bestimmt. Nachdem ich zum Frühstück herausgefunden habe, dass die Kinder-Joy Überraschungseier für 35Rs genau dieselben sind wie bei uns, komme ich gerade noch rechtzritig zur Fähranlegestelle zur Weiterfahrt nach Kottayam. Wegen der Wasserhyazinthenplage (die Pflanze ist ein echter Exportschlager, auf dem Viktoriasee in Afrika behindert sie die Schifffahrt nun schon seit 20 Jahren) ist die Endstation fünf Kilometer vor der eigentlichen Anlegestelle. Beim Warten auf den Local Bus zum Busbahnhof lerne ich eine bunt gemischte Schicksalsgemeinschaft kennen, die bereits am Vortag mit mir auf dem Boot von Kollam nach Alappuzha war. Sie besteht aus einem französischen Pärchen, einem Australier, einem hamburger Lehramtsstudenten, einer jobaussetzenden Südtirolerin und einem berliner Geschwisterpaar. Die letzteren vier wollen von Kottayam gleich weiter nach Kumily auf 1500m in den West-Ghats (diese Gebirgskette durchzieht Indien in Nord-Süd Richtung), ich schließe mich ihnen kurzerhand an. Die vierstündige Busfahrt bietet wunderschöne Aussichten und haarsträubende Abgründe. Nach erfolgreicher, wenn auch langwieriger Zimmersuche (einer der Nachteile, wenn man zu fünft ist) buchen ich und der Hamburger gleich zwei Wandertouren im angrenzenden Nationalpark für den Folgetag. Später am Abend sitzen alle im Guesthouse beisammen und beratschlagen den Folgetag. Dabei kommen wir auf unsere Altersunterschiede zu sprechen und ich staune nicht schlecht, der mit 13 Jahren Abstand Jüngste zu sein. Backpacker sind scheinbar alle jung geblieben, zumindest äußerlich.
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