Mittwoch, 1. Januar 2014

Silvester

91. 31.12.2013 / 1.1.2014

Wie sich das für ein vernünftiges Silvester gehört gehen die zwei Tage fließend ineinander über. Den letzten Tag des Jahres 2013 verbringe ich fast ausschließlich mit dem Versuch an bestimmte Alben und Lieder zu kommen, weil das Wlan der Unterkunft mal funktioniert. Ein bisschen lesen und packen und schon ist es sieben und ich fahre zur Express Avenue Shopping Mall. Nachdem ich bestürzt festgestellt habe, dass ich überhaupt keine guten Vorsätze habe, habe ich mich dazu entschlossen, die nächsten 2 Monate mal wieder vegetarisch zu leben, weil die gesamte südindische Küche sowieso fast fleischlos ist. Also muss ich an diesem nochmal zulangen und gehe zu PizzaHut. Etwas später, so gegen halb zehn, mache ich mich auf zum Taj Coromandel, wo die Silvesterparty der WUDC stattfindet. In einer großen Halle beginnt der Abend um halb elf mit Smalltalk an Stehtischen, entwickelt sich bis zwölf zu einer handfesten Party und endet um zwei. Indische Nachtclubs schließen zur selben Zeit und dass Neujahr ist scheint sie dabei nicht zu stören. Viele der Studenten umso mehr und so gibt es einige Hotelzimmerpartys auf diversen Etagen. So viele Nationalitäten an einem Abend habe ich noch nie kennengelernt. Smalltalk mit einem Ami, dann plötzlich auf Deutsch, tanzen mit einer Inderin, daraufhin lerne ich ein HongKong-Chinesen kennen, kurz danach eine Bangladescherin, bevor ich in einem Zimmer mit kiffenden Indern sitze und einer Pakistanerin das Studium in Berlin erläutere und mich mit einem deutschen Unternehmensberater und einem irischen Banker über die unterschiedlichen Philosophien hinter den jeweiligen juristischen Systemen austausche. Zum Morgengrauen entdecken wir, dass der Pool bereits geöffnet ist (oder zumindest benutzt wird) und gesellen uns zu den Badegästen. Um sieben beginnt das Frühstück und kurz darauf bin ich zurück in meiner Unterkunft. Es war eine echt komische Situation mit Elitestudenten geheime Zimmerpartys zu feiern als wären wir gerade 14 und auf Sommerausflug in einer Jugendherberge. Und obwohl mir gesagt wurde, dass sich durchaus arrogante Schnösel unter den Teilnehmern befinden, hatte ich das Glück nur auf sympathische, auf dem Boden gebliebene Studenten bzw. Berufsanfänger zu treffen.
Dummerweise habe ich den Check-Out auf den 1. Januar gelegt, kann also nur drei Stunden schlafen, bevor ich packen und umziehen muss. Das neue Hotel ist nicht einmal besser, aber kostet nur 50% des bisherigen und liegt im Zentrum. Dort angekommen setze ich meinen Schlaf ohne Umschweife fort. Um halb sechs abends treffe ich mich schließlich mit Ravi, der mich zu Freunden mitnimmt. Ravi spielt auf dem Klavier vor und wir gehen gemeinsam essen. Die Familie die wir besuchen würde ich fast schon zur Oberschicht zählen, zumal sie enorm gut Englisch sprechen. Am besten spricht lustigerweise die Großmutter, bei der man keinerlei indischen Akzent vernimmt. Nach dem Essen fahren Ravi und ich heim und der unterbrochene Dauerschlaf wird über Nacht fortgesetzt.

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