166. 20.3.2014
Um neun wache ich durch die zunehmende Hitze auf, die ein Sweatshirt langsam ungemütlich werden lässt. Die anderen (außer Socke, unser Schlafwunder) sind in einer ähnlichen Übergangsphase, als ich sie aufsuche. Um halb zwölf kommen wir Jaisalmer an, woraufhin wir die Ratschläge unseres Reiseführers in den (schlimmerweise nicht vorhandenen) Wind schlagen und mit dem ersten Taxifahrer zu einem viel zu niedrigen Preis ins Stadtzentrum fahren. Ein zu niedriger Preis bedeutet für gewöhnlich, dass man auf der Fahrt an diversen Kommission zahlenden Unterkünften oder Geschäften zum Ansehen gedrängt wird. Doch wir haben Glück, unser Fahrer wirbt vergleichsweise unaufdringlich nur für sein Hotel und natürlich die Kamelsafaris, die er anbietet. Kamelsafaris sind das A und O des Tourismus hier. Wer würde denn nicht gerne wie die Karawanen in alten Zeiten durch den Wüstensand schaukeln? Die Konkurrenz und der Andrang in Jaisalmer sind allerdings enorm, was sich bereits bei unseren Zimmern andeutet, die kriegen wir zu einem selbst für hiesige Verhältnisse zu billigen Preis. Dort verbringen wir die heißesten Stunden des Tages, bevor wir zu einer Stadtbesichtigung/Abendessenssuche aufbrechen. Früher war Jaisalmer nur ein Fort auf einem Sandsteinhügel. Heute dehnt es sich natürlich um ein Vielfaches darüber hinweg aus, aber Stadtkern bleibt die Altstadt im Fort. Wie in Hampi leben auch hier Leute innerhalb der Mauern und gefühlte 80% haben ein Guesthouse, Hotel oder Reisebüro. Ich habe mich schließlich auch zu einer Kameltour über eine Nacht überreden lassen, die wir von unserem äußerst engagierten Hotelbesitzer arrangiert bekommen haben.
Auf dem Heimweg vom Fort im Dunklen muss man auf die Kühe aufpassen, von denen es hier noch mehr als sonst gibt. Sie sind mitunter eine echte Plage, weil sie alles fressen, was aus dem Boden sprießt ohne selbst Fressfeinde zu haben. Außerdem sind nicht alle so friedlich und langweilig, wie sie aussehen. Wenn man ihnen zu Nahe kommt, stoßen sie einen mit ihren Hörnern, was, je nach Form des Horns, ziemlich schmerzhaft werden kann. Bin gespannt, ob man sich hier irgendwann dieses Problems annehmen wird.
Foto: Vor dem Jaisalmer Fort
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