243. 13.6.2014
Gar nicht so leicht mit dem Surfen. Das Problem ist nicht, dass ich es nicht kann, sondern dass ich gar nicht dazu komme, es zu versuchen. Nachdem wir in Erfahrung gebracht haben, dass der Strand um Canggu "reef breaks" hat (sprich man landet nicht auf Sand, sondern Korallen), müssen wir doch bis nach Kota fahren, um einen anfängerfreundlichen Abschnitt zu finden. Günstig ist es zu Beginn auch nicht, knapp 25€ zahle ich nach vielem Verhandeln für zwei Stunden mit Lehrer. Zuerst fällt mir auf, wie anstrengend Surfen eigentlich ist. Das Brett zieht einen permanent mit der Strömung, Wellen müssen übersprungen werden und das Aufspringen ist dieselbe Bewegung wie bei einem Liegestütz. Nach der ersten Stunde bin ich zwar fertig, kann dafür aber auch die seichten Wellen mitnehmen. Mitte der zweiten Stunde erklärt mir mein Trainer, dass ich jetzt die Grundvorraussetzungen hätte und von nun an selber üben, also die nächsten Tage einfach vorbeikommen und ein Brett leihen könnte. Eine Welle zu stehen ist jedenfalls nicht der eine große Schritt, der einen zum Surfer macht, sondern ziemlich leicht. Viel fortgeschrittener fühle ich mich deshalb nicht, aber ein bisschen üben werde ich noch in den nächsten Tagen. Eva, die bis dahin geduldig am Strand ausgeharrt hat (was ich ihr hoch anrechne, eigentlich hatte ich erwartet, dass sie mir irgendwann mit Verband und Surfboard nachrennen würde), sehnt sich ebenfalls nach körperlicher Betätigung und wir vereinbaren, dass sie am Strand zurückjoggt und ich den Roller heimfahre. Wegen des Verkehrs und unübersichtlichen Straßengewirrs brauche ich sogar 20 Minuten länger bis zum Treffpunkt an der Küste. Gemeinsam fahren wir zum Hostel, wo unser Abendessen auf seine Zubereitung wartet. Es gibt Auberginenrollen mit Käse, Feigen, Tomaten und Frühlingszwiebeln, dazu Sojakuchen (schwer zu beschreiben, gibt es bei uns nicht) mit Gemüse und Chilisauce sowie Salat. Das werde ich demnächst bei einer Fastfoodkette kompensieren müssen. Es schmeckt auf jeden Fall.
Mit eigenem Roller und Küche fühlt man sich instinktiv heimischer und Bali ist wesentlich schöner als ich es mir ausgemalt habe. Ich kann die Surfer verstehen, die sich hier auf Monate einmieten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen