250. 20.6.2014
Kurze Klopause und ein Frühstück bestehend aus Schokomilch und Eis, schon sitzen wir im nächsten Bus. Quälend langsam stottern wir über verstopfte Hauptstraßen mit dem frustrierenden Gefühl, selbst laufend schneller gewesen zu sein. Die Situation bessert sich schlagartig, als wir etwa 80km vor Jakarta auf ein Mautstraße kommen. Dreispurig, nach außen abgeriegelt und mit Ein- und Ausfahrten steht sie einer Autobahn in nichts nach, nur fahren alle etwas langsamer. Aber auch 70km/h kommen uns momentan wie fliegen vor.
Jakarta ist gigantisch, die Agglomeration erstreckt sich über vierzig oder fünfzig Kilometer und ein erkennbares Zentrum gibt es nicht. Vor allem aber staunen wir über die Modernität und den Wohlstand. Ohne Verkehrschaos und die gelegentlichen Slumsiedlungen würde das Stadtbild auch in die USA passen. Breite Straßen, hohe Skyline, flächige Bauweise. So ist zumindest unser erster Eindruck. Als wir mit dem Taxi zu Vollas Haus fahren (eine Geschichte für sich), wird dieser allerdings erschüttert. Eben noch sind wir auf einer erhöhten Avenue an Wolkenkratzern vorbeigefahren, jetzt stehen wir auf einer verstopften, kleinen Straße mit Dorfatmosphäre im Stau. Im wirklich hintersten Winkel des Viertels wohnen Volla (die wir aus Singapur kennen) und ihre Mutter. Da erstere aber zur Zeit ihr Leben auf Bali genießt, holt uns ihre Schwester Natalie ab und gibt uns eine erste Einweisung zu Jakarta. Nachdem unser Zimmer bezogen ist, fahren wir mit dem Minibus in eines der vielen Stadtzentren (Dauer je nach Verkehrslage zwischen ein und zwei Stunden) und essen dort mit ihr in einer Imbissbude typisch indonesisch zu Abend. Auf dem selben Weg fahren wir zurück und versuchen zumindest, ins Bett zu gehen, in der Gewissheit, dass Schlaf in den nächsten Tagen ein knappes Gut sein wird. Mit mäßigem Erfolg.
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