Dienstag, 3. Juni 2014

Von A nach B

233. 3.6.2014

Um 7:30 Uhr legt die Fähre nach Ampana (Sulawesi) in Katupat ab. Für die 50km braucht sie mit all den gemächlichen Zwischenstopps bis zwei Uhr nachmittags. Wir verkriechen uns unter Deck als die Sonne in all ihrer Äquatorialität zu stechen beginnt. Ich genieße es, endlich mal wieder mehrere Stunden am Stück Musik hören zu können, Eva vollendet währenddessen ihre Zusammenfassung der Bunakeninseln, löscht sie versehentlich, hat eine Krise und entwirft sie erneut. Im Hafen Ampanas werden wir und alle anderen mitgereisten Backpacker von Mrs. Harbour empfangen. Die so geschäftstüchtige wie rüstige Oma mit Kurzhaarschnitt, Shorts und psychadelischem T-Shirt hat die strategische Lage von Ampana für den Togian Islands Tourismus erkannt - und genutzt. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie uns bedeutet, ihr zu folgen, macht den individuellsten Individualtouristen zum artigen Reisegruppenteilnehmer. Nach zehn Minuten, in denen sie Anweisungen gibt, telefoniert und Gruppen formiert, sind alle Hotelzimmer und Anschlussverbindungen organisiert - keiner wagt, auch nur das Wort "Komission" oder "Discount" in den Mund zu nehmen. Wer in so einem Outfit so viel Souveränität ausstrahlt, muss es ernst meinen. Wir wurden mit zwei weiteren Deutschen einem Sammeltaxi nach Tentena zugewiesen, dass wegen Straßenarbeiten allerdings erst um fünf losfahren kann. Bis dahin stopfe ich mich mit Fast Food voll, weil wir in Tentena zu spät zum Abendessen ankommen werden und ich Eva nicht schon wieder die hungrige Version meiner selbst zumuten möchte. Nach Nasi Goreng und einem Burger, der geschmeckt hat, als hätte man das Brötchen der Frikadelle gleich hinterher in die Fritteuse geworfen, schleppe ich mich zurück zum Abfahrtsort, wo wir letzte Instruktionen von Mrs. Harbour erhalten. Mit uns an Bord ist ein deutsches Pärchen in Eile, da ihr Flug von Makassar bereits am siebten Juni geht. Theoretisch wären wir um elf angekommen, doch wir geraten in einen zweistündigen Stau, was hier bedeutet, dass sich 40 Minuten nichts bewegt, keiner weiß warum, aber trotzdem alle die Motoren laufen lassen. Ich bekomme davon nicht allzu viel mit, da ich zwischen neun und ein Uhr nachts (unserer Ankunftszeit) meist schlafe, ein Zustand, den wir, im Hotel eingecheckt, nahtlos fortsetzen.

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