241. 11.06.2014
Der Tag beginnt verhalten, die nette Rezeptionistin vom Vortag wurde durch einen mürrischen Raucher ersetzt, der uns zwar kein Frühstück um dreiviertel sieben zubereiten will (erst ab sieben!), aber dafür bereits ein Taxi zum Flughafen organisiert hat. Dessen Fahrer will erst das Taxameter nicht anschalten und versucht, als wir deshalb drohen auszusteigen, uns bei jeder Mautstelle zu betrügen. Die nicht zu entrichtende Parkgebühr "klaue" ich mir vom Armaturenbrett zurück, während er äußerst zuvorkommend das Gepäck auslädt. Die Fahrt war wohl ein Vorgeschmack auf das, was uns in den touristischeren Gegenden, sprich Bali und Jakarta, bevorsteht. Makassars Flughafen ist sehr modern und vor allem groß im Verhätnis zur Stadt. In einem Archipel kommt dem Fliegen aber zugegebenermaßen auch eine größere Rolle zu als auf dem Festland. Die Sicherheitsstandards können da scheinbar nicht mithalten, denn die einzigen, denen auffällt, dass wir noch zwei Flaschen Wasser mit rund einem halben Liter Inhalt in unseren Taschen haben, sind wir selber und dass im Wartebereich am Gate. Der Flug dauert nur knapp eineinhalb Stunden und endet mit echtem Nervenkitzel, da die Landebahn in Denpasar rund zwanzig Meter hinter der Küstenlinie beginnt und man deshalb zuvor das Gefühl bekommt, gleich auf dem Wasser aufzusetzen. Auf unserem Weg von der Arrivals-Halle zum Immigration Office, wo wir beide unser nur für 30 Tage gültiges Visa-on-arrival verlängern lassen müssen, hält uns bzw. mich eine Cold Stone Filiale auf. Genau, die amerikanische Eisdielenkette mit der lustigen Zubereitungsweise und absurden Größen. Wie ich neulich erfahren habe, ist sie in Amerika außerdem berühmt für den PB&C (Peanut Butter and Chocolate) Shake, mehrmals gebrandmarkt als das ungesündeste Getränk Amerikas. Wer könnte da widerstehen? 2000 Kalorien, 131 Gramm Fett und 153 Gramm Zucker stecken angeblich in den vier Kugeln Schokoeis, die mit einem Löffel Erdnussbutter und einem Schuss Milch verquirlt werden. Ungesünder als andere Milchshakes schmeckt er trotzdem nicht und auch ein Sättigungsgefühl setzt bei mir nicht ein. Hauptsache probiert. Nachdem das geklärt ist nehmen wir ein Bluebird Taxi zum Immigration Office, wo gerade die einstündige Mittagspause begonnen hat. Doch auch danach kann man uns leider nicht helfen, weil Anträge nur vormittags angenommen werden. Immerhin erklärt man uns ausführlich, wie dieser Akt formvollendeter Bürokratie im Detail abläuft. Am Folgetag müssen wir - aber nur von acht bis zwölf! - mit Antragsformular, Flugnachweis, sowie Pass- und Visumkopie erscheinen und alles aushändigen, nicht aber die 250.000 Rupiah (~16€). Stattdessen werden wir eine Quittung bekommen, mit der wir während eines zweistündigen Zeitfensters am darauffolgenden Tag bezahlen können, wofür wir erneut eine Quittung erhalten, die uns zur Abholung unserer Unterlagen berechtigt. Allerdings nicht sofort, sondern erst am dritten Tag, und auch nur zwischen 13 und 15 Uhr. In unserem Fall ist das erträglich, da wir sowieso einen längeren Aufenthalt in der näheren Umgebung planen. Unser Favorit, Canggu, liegt etwa 15km außerhalb Denpasars und damit auch entfernt genug von Kota und Legian (das Mallorca Australiens). Als auch noch zwei Backpacker, die mit uns im Immigration Office warten, den Ort empfehlen, steht unsere Entscheidung fest. Ein Freelance-Taxifahrer nimmt uns günstig mit und lässt uns zielsicher an der besten Unterkunft aussteigen. Um in einer Urlaubsgegend wie Südbali ein Zimmer mit Bad und einen Roller für 10€/Tag zu bekommen, braucht man schon eine unfaire Portion Glück. . Den restlichen Tag entspannen wir am Strand (mit Wellen!), wo wir die Surfer bewundern. Für Eva ist das Thema seit ihrem Unfall wohl gelaufen, aber ich werde in den nächsten Tagen mal ein paar Gehversuche starten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen