Dienstag, 10. Juni 2014

Aus der Not

240. 10.6.2014

Um etwas zu tun zu haben unternehmen wir heute einen Ausflug nach Bantimurung, einem Naturpark rund um einen Wasserfall. Obwohl nur fünfzig Kilometer außerhalb Makassars gelegen, ist die Anfahrt mit mehreren Umstiegen und Stunden Dauer das eigentliche Erlebnis. Indonesien ist ein tolles Beispiel für Länder, in denen die Infrastruktur nicht mit dem Verkehrsaufkommen mithalten kann. Autos sind mittlerweile weit verbreitet, trotzdem sind die Straßen einer Millionenstadt wie Makassar ein-, bestenfalls zweispurig. Stau auf den Hauptstraßen ist ganztägig die Regel.
Der Park fällt in die Kategorie "ganz nett". Neben dem Wasserfall gibt es ein natürliches Schwimmbecken, eine Höhle, viele Schmetterlinge und noch mehr indonesische Touristen, die Fotos mit uns machen wollen. Da stehen sie ihren indischen Kollegen in nichts nach. Ich kann mich über einen Schulausflug mit 12-jährigen amüsieren, bei dem die Jungs beinahe ausnahmslos rauchen, Eva weniger. Die Rauchkultur ist unfassbar, da ändern auch halbherzige Warnhinweise der Regierung nichts. 65ct kostet die Packung Zigaretten und von Kindern in den ersten Zügen der Pubertät bis zu zahnlosen Opas kauft sie jeder (Mann wohlgemerkt).
Nach zwei Stunden gehen wir, auch um zu verhindern, dass Eva in ihrer Sehnsucht mit Verband und bekleidet ins Wasser springt. 50km Stau später und bereits in der Abenddämmerung sind wir zurück in Makassar und durchstöbern auf dem Weg zum Hafen die Marktstände. Dabei finde ich eine vorläufige Badehose, nachdem ich meine vorige auf einem Schiff vergessen habe, sowie ein psychadelisches Batikhemd, das zu geschmacklos ist, um es links liegen zu lassen. An der Küste befindet sich eine Art Luxus-Foodcourt mit Blick auf den Hafen und das Meer. Es gibt Nudeln mit Hähnchen und Pilzen, die ohne die Sojanote auch in einem fränkischen Landgasthaus hätten serviert werden können, sowie frittiertes Eis (knuspriger, warmer Teig mit einer Kugel Eis darin). Eva hat mit ihren Bananen mit Zucker-Soja Sauce weniger Glück. Nach dem Essen gehen wir direkt zum Hotel, weil wir wegen des Flugs nach Bali am nächsten Tag bereits um sieben aufstehen müssen (nicht, dass wir letztendlich früher einschlafen würden, aber es gibt einem ein gutes Gefühl).

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