237. 7.6.2014
Trotz acht Stunden Schlafs fühle ich mich nicht vollkommen ausgeruht. Zum Frühstück gibt es immerhin zum ersten Mal auf Sulawesi etwas, dass den Namen "kontinental" verdient. Ziemlich spontan entschließen wir uns zur Teilnahme an der Motorradtour der sechsköpfigen Gruppe. Ebenso spontan verlassen wir sie wieder, als wir feststellen, dass wir unterschiedliche Vorstellungen von gemütlich haben.
Kulturell hat man die Toraja relativ schnell abgearbeitet, die "traditional villages" und Gräber wiederholen sich, aber landschaftlich gibt es noch einiges zu sehen. Wir fahren lange bergauf und kommen zu einem Kiosk mit Terasse und atemberaubenden Ausblick über die üppig bewaldeten, zackigen Hügel. Nach einem Kakao und diversen Snacks, darunter dicke Kartoffelchips mit scharf gewürztem Sirup, geht es immer noch bergauf, bis die Straße sowohl hinsichtlich der Neigung als auch der Qualität kippt. Am Ende der Abfahrt zittern meine Arme, da ich auf der steilen, mit 20cm hohen Stufen durchsetzten Straße nicht nur mein eigenes, sondern auch Evas Gewicht (die sich mit bandagierter Hand schwerlich festhalten kann) gegenhalten muss. Von da an ist die Fahrt zurück ein Spaziergang. Später erzählt uns die Amerikanerin, dass sie bereits im Hotel nach uns gesucht und sich Sorgen gemacht habe, wir wären auf der Straße bergab verunglückt.
Michael und Kaja, die beiden Deutschen, reisen noch am Abend ab, der Rest der Gruppe bleibt wie wir für eine weitere Nacht. Zum Abendessen gönne ich mir ein Wasserbüffelsteak medium-rare, dass allerdings schmeckt wie kurz angedünstet. Die quasivegetarischen wie in Indien Zeiten sind hier jedenfalls Geschichte, das gilt auch für Eva, die mehr Fisch und Seefrüchte denn je isst. Es wird einem mit ca. 80% Fleischgerichten auf Speisekarten aber auch schwer gemacht, sich für anderes zu entscheiden, zumal die Indonesier kulinarisch meiner Meinung nach mit Fleisch wesentlich mehr anfangen können als mit Gemüse.
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