Sonntag, 20. April 2014

Trinität

196. 19.4.2014

Von der Sonne geweckt betrachten wir Kathmandu zum ersten Mal bei Tageslicht. Da alle Häuser etwa gleich hoch sind, reicht der Blick nicht allzu weit, aber was man sieht, macht neugierig. Die Stadt wirkt aus der Zeit gefallen, im positiven Sinn. Verzweifelte Monumente und möchtegernmoderne Symbolbauten wie in anderen Entwicklungsländern sucht man hier vergeblich, stattdessen hat Kathmandu Homogenität bewahrt. Für heute stehen nur Alltagserledigungen an: Zimmersuche, Geldwechsel, Hemd nähen lassen (mal wieder) und Leo abholen. Leo ist eine Freundin von Eva, die vor kaum zehn Tagen spontan beschlossen hat, dass Studium zu prokrastinieren und uns auf unserem Trek zu begleiten. Auf diese Entscheidung hat sie Taten folgen lassen, weswegen wir jetzt am Flughafen auf sie warten. Zwei Stunden nach geplanter Ankunft erscheint sie in der Arrival-Halle des putzigen Flughafens und wird von einer kindlich begeisterten Eva in Empfang genommen. Der Rest ist schnell erzählt, wir kehren gemeinsam zurück in unser unterdimensioniertes Hotelzimmer, dass nach wie vor keinen Strom hat (in Kathmandu gibt es immer noch täglich stundenlange Unterbrechungen in der Versorgung) und von dort aus vermeintlich nepalesisch essen. Zu mehr als Momos und Thupka (das Fast Food unter den einheimischen Gerichten) reicht es zwar nicht, aber lecker sind auch die. Außerdem kann man sich hier ein Bier zum ersten Mal seit Diu wieder ohne schlechtes Gewissen leisten.

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