191. 14.4.2014
Höchste Priorität für mich und hat an diesem Morgen die Organisation der Zugfahrt nach Varanasi am Folgetag, da diese Route Wochen vorher ausgebucht ist und Tickets schwer zu bekommen sind. Dieses Mal lohnt es sich, dass wir Ausländer sind, denn so kommen wir in den Genuss einer der unzähligen Quoten und zahlen den Normaltarif für unser Ticket. Anschließend frühstücken wir mit Katha im altbekannten Backpackerrestaurant um die Ecke. Danach beratschlagen wir über den Tag, der Kathas letzter in Indien ist (sie fliegt zurück nach Deutschland, aber auf sie wartet dieses Jahr noch Bolivien). Gewürze werden gekauft, notgedrungen einige Postkarten abgegeben und Rucksäcke vorbereitet. In Ermangelung von Alternativen (Montag ist in der neue Sonntag in Indien) besuchen wir das Hipsterviertel Neu-Delhis, Haus Khaz. Ich wusste vorher nichts über Hipster in Indien, geschweige denn ganze Viertel in denen sie sich ausleben, aber in den sauberen Marktgassen flankiert von Boutiquen, Recycling-Stores und Vintageposterverkäufern fühlt man sich tatsächlich versetzt zum Hackeschen Markt oder nach Kreuzberg, nur das hier nicht der Schnauzer, sondern im Gegenteil die rasierte Oberlippe für Alternativität steht. Wir sehen uns ein, zwei Galerien an, ich kaufe einen weiteren Reiseführer und spiele mit dem Gedanken, mir eine alte Bollywoodschallplatte zu erwerben, bis die Frage des Transports auftaucht. Schade.
Zurück am Connought Place, dem Herzen Delhis, folgt die Enthüllhng meines in Auftrag gegebenen, maßgeschneiderten Hemdes. Der Schneider hat gute Arbeit geleistet, den Schnitt meines Lieblingshemds perfekt übernommen und sogar Details wie den kontrastfarbenen Stoffstreifen an der Knopfleiste oder eine überlappende Naht an der Hüfte kopiert. Muss viel Arbeit gewesen sein und ist allemal 12€ wert. In der Nähe des Ladens befindet sich der nach einhelliger Meinung beste Inder Indiens, das Zaffran Restaurant. Nicht gerade billig, aber jede Rupie wert, besonders für ein Abschiedsabendessen. Danach legt sich Katha noch einmal schlafen. Ihr Flieger geht mitten in der Nacht und morgen, beim Zwischenstopp in den Emiraten, wird sie sich mit der anstrengenden Tagesmission konfrontiert sehen, einen ganzen Tag in Dubai shoppen gehen zu müssen. Um halb zwei wird sie vom Taxi abgeholt und es herrscht traute Zweisamkeit - für vier Tage, dann kommt Leo auf einem spontanen Trip nach Kathmandu um mit uns zu trekken. Aber das ist eine andere Geschichte...
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