72. 12.12.2013
Den Morgen verbringen wir auf der Suche nach Fährtickets und anderen Dingen täglichen Bedarfs in der unbarmherzig-schwülen Hitze Dar Es Salams.
Beim Check-Out spielt sich eine filmreife Szene ab. Wir kommen aus dem Aufzug, schauen zur Rezeption, blicken in ein bekanntes Gesicht, realisieren noch nichts, schauen erneut hin, erkennen den Schnauzer und treffen so zufällig wieder auf Ross und Kamila, die im selben Hotel wie wir übernachtet hatten und ebenfalls nach Sansibar wollen. Bei einer vielfachen Fläche Deutschlands und über 40 Millionen Einwohnern, davon mindestens 3 Millionen in Dar ist das doch ein großer Zufall. Gemeinsam fahren wir also vier Stunden nach Sansibar, wo wir bezüglich Unterkunft Meinungsverschiedenheiten haben, aber zum Abendessen wieder beiammen sind. Stone Town ist komplett anders als alles bisher Gesehene. Enge, verwinkelte Gassen, die Sonnenlicht und Orientierung verhindern, mehrstöcke Steinhäuser und nirgendwo Wellblech. Man fühlt sich eher in Italien oder Südfrankreich denn Tansania. Die Einheimischen fühlen sich dem Festland ebenfalls nicht allzu verbunden, was sich in Unabhängigkeitsbestrebungen sowie erneuten Pass- und Zollkontrollen (yeah, noch ein Stempel im Reisepass!) zeigt. Das hat kulturelle und finanzielle Gründe, denn Sansibar mit seinen 95% Muslimen hat erstens einmal wenig mit der christlich-stammesgeprägten Kultur Festlandtansanias gemein und ist zweitens um einiges reicher.
Folgerichtig auch um einiges teurer, aber nicht für gewiefte Sparfüchse wie uns. Eigenlob ist meiner Meinung nach vollkommen angebracht, wenn man in einem Touristengebiet für 27$ ein Doppelzimmer mit Frühstück, AC, Deckenventilator, Badezimmer und Kühlschrank bekommt.
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