83. 23.12.2013
Wir stehen früh auf, weil Katha noch packen muss und wir zum Dubai Museum wollen, bevor sie abfliegt. Tatsächlich schaffen wir es, den Zeitplan einzuhalten und das Museum anzuschauen. Ganz nett, aber nicht was ich sehen wollte. Die Ausstellung dreht sich fast ausschließlich um das Leben der Beduinen und das frühe Dubai (nicht mehr als eine befestigte, kleine Handelsstadt), während mich vor allem interessiert hätte, wie der Boom in den letzten 30 Jahren verlief. Mittlerweile hat das Emirat kaum mehr Öl, sondern versucht (erfolgreich) Investoren durch keine Steuern und minimale Bürokratie zu locken. Deswegen treffen hier stärker noch als in den anderen Emiraten Kapitalismus und konservative Werte aufeunander. Und man scheint einen Kompromiss gefunden zu haben: Strenge bei moralischen und sittlichen Dingen, grenzenloser Liberalismus was Geld ausgeben betrifft. Öffentliches Leben findet hier in der Shoppingmall statt. Dort gibt es jegliche Art von Entertainment und Essen und außerdem sind die Center jeden Tag offen bis nach Mitternacht. Für mich bleibt es, was es von Anfang an getroffen hat: Faszinierend (und abstoßend, aber nur, wenn sich Vernunft oder Gewissen kurz einschalten. Dazu haben sie vor lauter Staunen aber meist keine Chance).
Um halb drei verabschiede ich Katha am Terminal, hier werdet ihr erstmal nichts mehr von ihr hören, aber vielleicht könnt ihr sie für den nächsten Trip zu einem eigenen Blog überreden.
Danach fahre ich noch vier Stunden durch Dubais Vororte, um einen Blick auf die Siedlungen der Bauarbeiter, Busfahrer und Putzfachkräfte zu erhaschen. Ohne Erfolg, die Stadt ist zu weitläufig um ohne eigenen Wagen dorthin zu kommen. Zum Abendessen gehe ich aus zweierlei Gründen zu McDonalds. Erstens weil es hin und wieder schön ist, Altbekanntes zu bekommen und zweitens weil das wahrscheinlich das letzte Mal Rindfleisch für die kommenden Monate war. Ein letzter Blick zu dem nicht weniger eindrucksvoll werdenden Burj Khalifa und ich mache mich auf den Rückweg zum Hotel bzw. meinem Gepäck. Jetzt sind es noch drei Stunden bis zu meinem Flug und ich muss mich langsam auch aufmachen.
Auf dem Bild: Katha - ist sie nicht knuffig?
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