Donnerstag, 12. Dezember 2013

Dar Es Salam

71. 11.12.2013

Morgenprogramm ist die Tour in ein Dorf im Umland. Zuerst einmal aber breche ich meinen bisherigen Rekord im billig frühstücken, als ich bei einem Straßenstand für umgerechnet 15 Cent eine Tasse Tee und zwei Scones kriege. Die Tour ist kurz aber interessant, Highlight sind die Erdkuchen, die die Frauen des Stamms "backen". Letztendlich ist es feine Erde, die mit Wasser vermengt, ausgerollt und wieder getrocknet wird. Das Resultat sieht ansprechend aus, hat eine knackige Konsistenz und schmeckt wie eine Hand voll Erde. Richtig gut ist dagegen die bei uns gänzlich unbekannte Jackfrucht, gegen die eine Wassermelone klein wirkt. Die großen Exemplare bringen es locker auf 15kg.
Die letzte Busetappe in Afrika führt durch bewirtschaftetes Küstenland, kein Vergleich zur wüstenartigen Steppe weiter drinnen. Das Klima wird dadurch aber kein Stück angenehmer, in Äquatorialafrika ist gerade sozusagen Sommer (Jahreszeiten kennt man hier nicht) mit unerträglicher schwüler Hitze in den Küstenbereichen. Dar es Salam kündigt sich durch kilometerlange, stillstehende Staus an, alleine die letzten 20km von Stadtbeginn bis Hotel dürften uns 2 Stunden gekostet haben. Im Stadtbus versuchen Fahrer, Conductor und zwei Gäste gemeinsam, uns ein Vielfaches des Festpreises zu berechnen. Nachdem ich kein Rückgeld aber zusätzliche Forderungen für den Gepäcktransport auf Kisuaheli bekomme, frage ich den Busfahrer, ob er zu ungebildet für die englische Sprache sei (die Tansanier sind mächtig stolz auf ihre Landessprache). Glücklicherweise kommt es danach zu keinen Zwischenfällen mehr, ich hatte für den Conductor eigentlich schon eine unkluge Tirade vorbereitet, die darin gipfelt, dass ich in einer Stunde vor dem PCso viel verdiene wie er in einer Woche im stickigen Straßenverkehr Dar es Salams. Aber auch unausgesprochen hat der Gedanke bei solchen Zwischenfällen etwas Tröstendes (der finanzielle Verlust durch das Rückgeld beträgt für uns 20ct).
Das Abendessen bewahrt die Stadt dann vor einem rein negativen Ersteindruck. Der englischsprachige Besitzer des indo-chinesischen Restaurants erklärt uns jedes Gericht, lässt für Katha eine Platte zusammenstellen und verlangt von mir nur die Hälfte des tatsächlichen Preises, weil die Karte missverständlich war (nicht wirklich, ich habe sie aber trotzdem missverstanden).

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