Mittwoch, 25. Dezember 2013

ÖPNV lutscht

80. 20.12.2013

Wir haben viel vor und wenig Zeit. Bei den zurückzulegenden Strecken nur logisch, dass wir nicht alles umsetzen können. Frühstücken muss ich alleine, weil Katha ihre Mahlzeit schon am Vortag erworben hat und lieber ausschläft. McDonalds hat auch freitags offen (der muslimische Sonntag) und ist die einzige Option, ansonsten gibt es nur teure Möchtegern Cafés à la Starbucks in den Malls. Im Folgenden fahren wir zur Bushauptstation, warten eineinhalb Stunden auf einen Vorortbus und fahren eine Weitere (normalerweise sicher 1,5, aber der Busfahrer gibt sein Bestes und das ist so gut, dass mir schlecht wird. Respekt nochmal, das hat bisher noch kein Matatu geschafft.). Aber dann ist es geschafft und wir sind am Gate zu Masdar City, dem modernsten Stadtviertel der Welt. Sage ich einfach mal, ohne Weltrekord fängt man hier ja erst gar nicht an. Leider ist sie noch mehr als unfertig und vieles lässt sich nur erahnen. Aber dafür, dass der Eintritt nichts kostet, lohnt es sich allemal. Highlight sind die Wägen, die elektronisch und fahrerlos anhand von Magnetstreifen unter dem Fahrbelag navigieren und das Viertel unterirdisch vernetzen, sodass es oberflächlich ohne Verkehr auskommt.
Auf der Rückfahrt entfällt die drittgrößte (wie erbärmlich!) Moschee der Welt, weil der Busfahrer uns nicht aussteigen lässt, sondern im Bus behält, bis kurz vor der Endstation. Von dort schaffen wir es auch noch irgendwie zum Hotel (1,5 Stunden innerhalb des Stadzentrums) und sind sogar noch motiviert genug um nach einem arabischen Restaurant zu suchen. Das wir trotzdem nicht finden, dafür eine Unzahl an Fastfoodläden, sodass wir mit Burgern und Falafel Wraps enden. Nach einem Ausflug in die nächstgelegene Mall mit einer höchstdramatischen Geschenkepisode gehen wir um zehn ins Hotel, wo so gut gefeiert wird, dass an Schlaf gar nicht zu denken ist. Zum ersten Mal wieder elektronische Musik, und dann auch noch richtig gute. Nicht der Scheiß, bei dem man den Refrain mitgrölen kann, sondern harte Bässe mit Synthies, Keyboard und Vocalfetzen mitten in einem durchschnittlichen Touristenhotel im Stadtzentrum Abu Dhabis. Ich bin im siebten Himmel.

Nachtrag: Die Stimmung konnte leider nicht mit der Musik mithalten und an Schlaf ist auch nach Rückkehr ins Zimmer wegen mieser Schalldämpfung noch nicht zu denken. Einen Anruf bei der Rezeption später dürfen wir ins Le Meridien umziehen und dort die Nacht verbringen.

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