62. 1.12.2013
Die Nacht war so erholsam wie Bungeejumping, der Club neben unserem Hotel in Mombasa hat sein Bestes gegeben unsere Müdigkeit zu vertreiben, sodass ich letztendlich nur einschlafen konnte, indem ich meine eigene Musik mit Kopfhörern gehört habe. Allerdings nur vier Stunden, um 5:45 Uhr geht der Wecker, denn um 7 geht der Bus. Bescheuerterweise hatte ich erwartet, dass um diese Uhrzeit bereits ein Supermarkt offen hat und verschleudere bei der erfolglosen Suche eine kostbare halbe Stunde Schlaf. Die ersten drei Stunden Fahrt verschlafe ich, als ich aufwache, sind wir in der Tsavo-Trockensavanne, immer noch Kenia. Nach einer weiteren Stunde halten wir für zwei weitere Stunden und eine halbe Stunde später sind wir an der Grenze. Ein kleiner Exkurs:
Viele Länder behalten sich vor, die Laufzeit des Visums willkürlich einschränken zu dürfen, also ohne Angabe von Gründen für XY anstatt der maximal möglichen drei Monate nur 4 Wochen Aufenthalt zu gestatten. In der Praxis wird das aber kaum betrieben und wenn, dann begründet. Der Penner am Jomo Kenyatta International Airport hat mir damals jedenfalls ein 14-Tage Visum ausgestellt, ohne Angabe von Gründen und vor allem, ohne mich zu informieren. Sprich, ich habe mich eineinhalb Monate illegal in Kenia aufgehalten. Ich überlege mir bereits, wie ich nach Nairobi zurückmuss und, nachdem eine zünftige Summe an den Staat abgeleistet wurde, den nächsten Flieger nach Deutschland nehmen kann. Aber wie erwähnt, auf jeden Idioten kommt ein Helfer. Der Grenzbeamte sieht mir meine Ungläubigkeit und Verzweiflung wohl an und entschließt sich für unbürokratisches Entgegenkommen (ohne "eine Kleinigkeit"!). Die restliche Busfahrt verbringe ich damit abzuschätzen, wie hoch mir die Scheiße eben stand und wie viel Verantwortung daran ich selbst trage.
Moshi empfängt uns aufgeräumt mit breiten Straßen und lediglich Anflügen von Schäbigkeit, ein bisschen wie Kisumu. Wir finden eine solide Backpackerbleibe, essen billig-hervorragend indisch. Katha experimentiert erneut mit ihren Haaren (beiderseitiges Fazit: misslungen) und geht früh schlafen, zurecht.
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