56. 25.11.2013
Die Nacht haben wir erneut über der Hinterradachse eines Fernbusses ergo ohne Schlaf verbracht, dafür ein Hotel eingespart und einen Tag mehr an der Küste. Mombasa empfängt uns hässlich, aber immerhin leise, was allerdings eher der Uhrzeit als dem Flair geschuldet ist. Wir finden ein Hotel, das uns aufpreislos um 6:30 Uhr aufnimmt, schlafen bis kurz vor elf und treffen nochmal Alex und Laramie, die kurz vor ihrem Rückflug nach Nairobi stehen und schon eine Woche an der Küste verbracht haben. Hätten sie gewusst, dass ihr Flug gecancelled würde, hätte es noch ein netter Nachmittag werden können. So verabschieden wir sie überflüssigerweise schon um halb zwei. Um fünf werden wir am Hotel von R. abgeholt, ein ehemaliger Studienkollege und nach wie voriger Freund von Kathas Eltern, der es zu was gebracht hat. Auf einem wunderschönen Anwesen mit Meerblick und einigen hundert Quadratmetern Wohnraum, die nur zu einem Drittel benutzt werden, lernen wir endlich mal eine Familie aus dieser mysteriösen Oberklasse kennen, die sich durch den öffentlichen Raum nur in teuren Geländewagen bewegt und eine eigene Gesellschaft bildet. Aber sie wirken weder abgehoben noch arrogant, sind sehr sympathisch und zeigen auch für unser begrenztes Budget Verständnis (im Gegensatz zu Souvenirverkäufern, Taxifahrern und Kellnern). Ein bisschen sehr überzeugt ist der Hausherr von seinen Leistungen und Errungenschaften, aber das könnte auch an meiner deutschen Sichtweise liegen, lieber falsche Bescheidenheit als ehrliche Prahlerei. Die Rückfahrt zum Hotel wird zu einer exklusiven Stadtrundfahrt ausgeweitet, bevor wir aus dem SUV zurück in die authentische, aber leider unluxuriöse Welt der Backpacker entlassen werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen